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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Abth. 1 - S. 123

1818 - Elberfeld : Büschler
Rudolf 17. 123 welcher den Namen der Li ge annahm. Es wa- ren vorzüglich die geistlichen Fürsten und das Haus Baiern; tmb um Einheit in ihren Bund zu brin- gen , wurde dem Herzog Maximilian von Baiern der Oberbefehl gegeben. Dadurch erhielt dieser Bund so viel mehr Festigkeit, als die Union, welche iin Kriege kein beständiges Oberhaupt, son- dern -gewählte Anführer haben sollte; da sie aber aus lauter weltlichen Fürsten bestand, so strebte ein jeder nach dieses Ehre. Uebrigens wurde die Lage ungefähr auf dieselben Grundlagen abgeschlos- sen, als dre protestantische Unton Die Lige waffnete nun gleichfalls z und da indes; Heinrich Iv vo,i Frankreich ermord.'t war, so ltesien sich die Unirteli bald zii einer gütlichen Beilegung der Sache beiveqen. Beide Theile leg- ten die Waffen für diesesmahl wieder ab. Kaiser Nu d o lfs A bsetz u ng in Böhmen und Tod 16,2. — Der alte Kaiser verbitterte sich seine lebten Lebensjahre selbst durch neue Zwiste in seinem Hause. Seinen Bru- der Matthias betrachtete er mir Widerwillen; auch von den übrigen war ihm keiner lieb, außer dent schon erivahnten Leopold, Bischof von Passali; die- sem wünschte er sein lentes Land Böhmen zu ver- schaffen, und ließ deshalb, nach übel berechnetem Plane, r6ir geworbenes Kriegsvelk aus Passau in Böhrnen einrucken. Die böhmischen Stande, welche dabei eine feindselige Absicht gegen ihre Religion vermutheten, griffen zu den Waffen, schlossen den Kaiser in seiner Burg zu Prag ein, und riefen den Matthias, welcher schon früher die Aitwartschaft auf die böhmische Krone erhalten hatte, herbei. Unter lautem Jubel zog er in Prag ein, und Rudolf mußte, nach bittern und krankenden Verhandlungen, auch diese Krone sei- nem Bruder abtreten. Zn diesen trüben Tagen soll er einmahl im Unmuthe das Fenster seines Zimmers aufgeriffen und diese Worte hinausgeru- sen haben, welche wie eine böse Verkündigung

2. Abth. 1 - S. 125

1818 - Elberfeld : Büschler
Matthias. 125 entdeckt, von welchem sie ihrer Parthei^rosie Vor- theile versprachen; in denen der Unirten aber die Freude über die anscheinende Kränklichkeit deffel- den. Der Fürst Christian von Anhalt, einer der Thatigsten unter den letzteren, soll sich, die Zwei- deutigkeit von dem Feste hernehmend, geäußert haben: „Wenn es zum Tanze komme, so werde Matthias keine große Sprünge mehr machen. " In der That zeigte sich auch der neue Kaiser nicht so thätig, als man von ihm erwartet hatte; es schien, als wenn er seinen Bruder von seinen Thronen verdrängt habe, um dessen Zaudern und Unschlüssigkeit nur fortzusetzen. Dagegen arbeite- ten die Leidenschaften desto heftiger in den Gemü- ihern der Zeitgenossen und bereiteten die schweren Ausbrüche des Hasses vor, welche noch unter Mat- thias Regierung den Anfang nahmen. In den chstreichischen L ndern eiferten die Religionspar- theien, durch ihre Prediger von den Kanzeln dazu aufgefordert, mit neuer Heftigkeit gegen einander; das menschlich - sittliche Verhaltniß zwischen ihnen war fast ganz vernichtet; denn solcher Haß, weil er das Heiligste berührt, was der Mensch besitzt, ist der unversöhnlichste. Ini übrigen Teutfchland ereigneten sich gleich- falls einige bedenkliche Falle. In Aachen wa- ren, neue Streitigkeiten ausgebrochen; eben so zwi- schen der Stadt Köln und den beiden Besitzern der Iulichfchen Lande, weil diese, den Kölnern zum Schaden, den Ort Mülheim am Rheni m eine Stadt umzuschaffen suchten. In beiden Fal- len entschied der Kaiser zu Gunsten der katholi- schen Parthei, und erregte dadurch bei dsn Pro- testanten neue Sorge. Sein Spruch wegen Mül- heim wurde aber wohl wenig gefruchtet haben, wenn nicht die beiden fürstlichen Hause-, welche von der jülichschen Erbschaft Besitz- genommen hat- ten, unter sich selbst zerfallen waren. Der pfäl- zische Prinz Wolfgang Wilhelm sollte eine Tochter des brandenburgifchen Hauses heirathen und kam deshalb nach Berlin. Hier aber, berm

3. Abth. 1 - S. 129

1818 - Elberfeld : Büschler
129 Matthias. protestantische Predigt mehr gehört. Solche That- kraft eines jungen Fürsten mußte wohl große Hoffnungen auf einer und Furcht auf der andern Seite erregen. Die unirten Stände in Teutsch- land, besonders der Churfürst von der Pfalz, fanden in der Erhebung Ferdinands zum Haupte des östreichischen Hauses neuen Antrieb, ihren Bund zu verstärken. Sie arbeiteten noch immer daran, Chursachsen zu gewinnen, aber umsonst. Im Stillen mogte der Widerwille gegen die re- formirte Kirche heftig entgegenstehen; abrr viel wirkte auch der Wunsch, den Frieden nn Reiche zu erhalten, welcher seit Moritzens Tode über« Haupt in den meisten lutherischen Fürsten vorherr» schend war. Daß es Sachsen damit treu gemeint, beweist ein Schreiben des Churfürsten an den Erz- herzog Ferdinand, worin er ihn ermahnt, „weil es doch so weit gekommen, daß kaum ein Fünk« lein gutes Verständnisses und Vertrauens unter den Ständen zu finden sey, sich zu bemühen, daß solches wenigstens einigermaßen hergestellt werde. Denn sollte es bei jetzigem, gefährlichem Zustand verbleiben, und man mehr Belieben tragen, das Außerordentliche mit der äußersten Strenge, als mit gelinden Mitteln zu heilen, so sey leicht zu erachten, daß dieser Heilungsversuch zu eines oder des andern Theiles gänzlichem Untergänge ausschla« gen, oder- nach vielem Blutvergießen und Ver- derben von Land und Leuten, doch zu dem Mit- telwege führen müsse, den man jetzt ohne Gewalt und Gefahr einschlagen könne." —> Diese Worte waren wie eine Ahndung der Zukunft und hätten auch Ferdinand die Augen geöffnet, wenn sie nicht starr nur auf Einen Punkt gerichtet gewesen wären. Bald geschah ein noch größeres Zeichen und verkün- digte die Gefahr vor der Schwelle des eigenen Hauses. 3

4. Abth. 1 - S. 111

1818 - Elberfeld : Büschler
Maximilian Ii. in Ferdinand, den 25. Juli 1664, im 62ten Jahre seines Alteps. Das sprechendste Zeugniß für ihn in der Geschichte ist, daß er in so schwierigen Zei- ten , wo der Hast und die Leidenschaften so oft das Urtheil bestimmtem , von allen Partheien, von Katholiken sowohl als Protestanten, das Lob eines trefflichen Mannes mit in das Grab genom- men hat. 21. Maximilian It. i564 —1676. Schon im Jahre i56o hatte Ferdinand seinen Sohn Maximilian, auf dem Churfürstentage zu Frankfurth, zu fernem Nachfolger vvrgeschlagcn, und die Churfürsten hatten ihn ernannt. Der Vater empfahl den Sohn mit Werten, welche als eilt wahrhaftiges Zeugniß über ihn ausbewahrt zu werden verdienen. „Er sey mit hoher Vernunft, Schicklichkeit, Milde und Sanftmüthigkeit, auch allen andern fürstlichen Tugenden und guten Sit- ten trefflich begabt, von gerechtem, ehr - und friedliebendein Gemüth, und trage gegen das hei- lige Reich teurscher Nation große Liebe sinb Zu- neigung, deren Ehre ugd Wohlfahrt zu befördern er zum höchsten begierig sey. Endlich sey er auch der sechs vornehmsten, in der Christenheit ge- bräuchlichen Sprachen kundig, also, daß er alles, was jetzo und künftig mit fremden Potentaten zu handeln sey, selbst werde verstehen, reden und ausfertigen können." Ein anders, ehrenvolles Zeugniß legten seine böhmischen Unterthanen über ihn ab, als ste ihn den Polen zum Könige empfahlen, die ihr Auge auf ihn gerichtet hatten. „Unser Böhmen, sagten sie, befindet sich unter seiner Regierung besser, als wenn es von einem angebornen Varer beherrscht würde; unsere Vorrechte, Gesetze und Freiheiten werden von ihm geschützt, und er laßt alles un» verändert bei seiner Kraft. Und was man faß

5. Abth. 1 - S. 112

1818 - Elberfeld : Büschler
i V1.Ztr.karl V biszum weflph.fried. 1520-1646. ein Wunderwerk nennen könnte, ist die große Klugheit und Uupartheuichkeit, mit welcher erden verschiedenen Glaubensgenossen begegnet, und sie dadurch zur Einmüthigkeit, Duldung und gegen- seitigen Liebe fuhrt." Und mit Recht konnten daher die Polen selbst von ihm sagen: ,,Er habe das christliche, gemeine Wesen , welches durch Empörungen und Zwietracht erschüttert sey, so in Ordnung gebracht, daß er mehr Triumphe durch seinen Verstand im Frieden, als ein anderer durch Kriege erhalten habe. " Und solche Gesinütmg und Handlunmweise übte er in einem Zeitalter, wo man kaum das Wort Duldung kannte, ja, er bekannte sich öf- fentlich zu dem Grundsätze, „daß Gott allein die Herrschaft über die Gewissen zustehe." Das ist der Ruhm dieses Kaisers; und durch solche seines wie seines Vaters Trefflichkeit geschah es, daß Teutschland 1» einer Zeit, da in den Niederlan- den und in Frankreich der Religion wegen das Blut in Strömen floß, da in dem letzteren Lande die schreckliche Bartholomäusnacht oder Pariser Bluthochzeit, zur Schande der Menschheit, veranstal. ter wurde, Tcutschland im Ganzen einer Ruhe genoß, wie noch keine seit der Religionstrennung. Auch das Reichskammergericht, ursprünglich zur völligen Aufhebung d.s Faustrechrs eingesetzt, gewann über die Neigung zu roher Gewalt nun gänzlich die Olwrhand. Als das letzte Auforausen des Faustrechrs in dieser Zeit können die Unruhen des Wilhelm von G r u m b a ch, e 1 nes frankischeu Reichsritters, angesehen werden, welcher mit einem Ucberbleibsel der wilden Schwarme des Markgrafen Albrecht in Franken hausere. Vorzüglich verwüstete er das Gebier des Bischofs von Wurzburg und ließ diesen selbst endlich in seiner eigenen Stadt erschießen. Das Kammergericht sprach die Acht gegen den Mörder aus, uno dieser fluchtete sich nach Gotha, zu dem Sohne deü unglücklichen Churfürsten Johann Friedrich Er hatte den, beinahe schwachsinnigen, Fursien mrt der Hoffnung

6. Abth. 1 - S. 116

1818 - Elberfeld : Büschler
u6 Vl.ztr. Karl Vbiszum westph. Fried. 1620-1643 Dazu ereigneten sich in den teutschen Gränz- ländern selbst einige bedenkliche Dinge. In Aachen hatte sich eine Gesellschaft niederländischer Ansiedler mit einem protestantischen Prediger ein- gefunden lind fandet! bald so viele )lnhanqer, daß sie sich in gleiche Rechte init den Katholiken ein- setzten. Sie schlugen schon 1661 zwei Bürger- meister ans ihrer Mitte vor, und als die Gegner sich widersetzten, ergriffen sie die Waffen, bemäch- tigten sich des Zeughauses, und führten ihre Fe- derungen mit Geipalr durch. In vem benachbarten kölnischen Lande ging es noch unruhiger. Der Churfnrst Gebhard liebte die schöne Gräfin Agnes von Mansfeld, Kanonissin in dem Stifte zu Girrisheim , und um sich mit ihr zu verbinden, trat er, auf das Ver- langen der Bruder der Gräfin, zu der neuen Kirche über. Aber sogleich wandte sich das Dom- kapitel und der Rath von Köln nach Rom und an den Kaiser, und bald erfolgte auch der Bannfluch, so wie die Reichsacht gegen den Erzbischof. Das Kapitel wählte den Prinzen Ernst von Baiern zu seinem Nachfolger, uiid dieser fetzte sich mit Hülfe von baierschen lind spanischen Kriegsvölkern in den Besitz des Landes. Gebhard sich zuerst nach den Niederlanden und spater begab er sich nach Straß- burg, wo er Domtechant war. Hier starb er 1601. Die protestantischen Fürsten ließen seine Absetzung und Vertreibung ruhig geschehen, obgleich hhnen eine neue Stimme im chursurstuchen Rache von der größten Wichtigkeit gewesen wäre. Zum Theil mag sie dib Achtung des Religionsfriedens zu dieser Unrhatigkeir gebracht haben, und dieser Grund war edel und lobenswert!); allein die öf- fentliche Stimme gab ihnen auch Schuld, dre lu- therisch Gesinnten hätten dem Churfürsten Gebhard deshalb ihren Beistand entzogen, weil er zu der kalvtnischen Lehre übergerreren war, die sie fast eben so sehr haßten, als die katholische. Auffal- lend wenigstens wer es, daß' nur der reformirte Pfalzgsaf Johann Casimir einen Versuch für

7. Abth. 1 - S. 117

1818 - Elberfeld : Büschler
Rudolf Ii. ll7 Gebhard machte; er rückte mit einigen Haufen vor Köln, und schien d,e Stadt eine Zeitlang ern, allein die heranrückenden Baiern und Mangel des Soldes trieben sein Heer aus einander. Dieser Johann Casimir von der Pfalz war ein eifriger Anhänger seiner Kirche und wollte von dem lutherischen Glauben nichts wissen, dessen Lehrer er aus seinem Lande trieb. Ueberhaupt hat kein Land in Teutschland so traurige Wirkun- gen des Partheihasses der Protestanten unter sich erfahren, als das pfälzische. Der Churfürst Frie- drich Iii war zu der reformirren Kirche überge- treten. Von seinen beiden Söhnen war der jün- gere, der eben genannte Pfalzgras Johann Ca' simir, gleichfalls reformirr, der allere aber, der Churfürst Ludwig, war der augsburgifchen Con- fession so sehr zugethan, daß er dem kalvinifchen Hofprediger seines Vaters nicht gestalten wollte, dessen Leichenpredigt zu halten. Dann wurden den Reformirten allenthalben ihre Kirchen genommen und Prediger sowohl als Schullehrer aus dein Lande getrieben. Es sollen ihrer an 200 gewesen seyn. Als Ludwig jedoch früh starb, und Johann Casimir die Vormundschaft über dessen Sohn Friedrich Iv führte, wendete dieser die Sache wieder um und begegnete den Lutheranern, wie sein Bruder den Reformirten gerhan harte; und den« neunjährigen Friedrich wurde statt des sorg- fältig eingepragten lutherischen Katechismus der kalvinische mit aller Strenge beigebracht. Dieses nannte man christlichen Glaubenseifer! Und durch solchen Eifer mußte das pfälzische Land binnen 60 Jahren viermahl seine Kirche andern, daß es An- fangs katholisch, daun lutherisch, dann reformirt, dann wieder lutherisch urrd endlich wieder refor- mirt wurde. Keiy Wunder, wenn die alte Kirche das Recht zu gleichem Verfahren gegen die neue zu haben glaubte, da diese so gegen sich selbst eiferte. Ju der Thal folgte auch aus der kölnischen Streit- sache bald eine ähnliche m der Stadt Straßhurg,

8. Abth. 1 - S. 137

1818 - Elberfeld : Büschler
Dreißigjähriger Krieg. 107 Obgleich die Huldigung in den östreichschen Län- dern noch nicht erfolgt war, und in seiner Abwe- senheir viel Schlimmes vergehen konnte, entschloß er sich doch, nach Frankfurth zur Kaiserwahl zu reisen. Die geistlichen Churfürsten waren gewon- nen , auch Sachsen hielt fest an dem Hause Oest- reich, Brandenburg war nicht abgeneigt; tlnd so vermogte der Widerstand von Pfalz allein nichts gegen ihn. Ferdinand wurde den 28. August 1619 zum Kaiser gewählt, und den 9. September gekrönt. 26. Friedrich V von der Pfalz zum König in Böhmen erwählt. 1619 — 20. Die Böhmen hatten unterdeß, auf einer all- gemeinen Ständeversammlung, Ferdinand als ihren König entsetzt, weil er sich, dem Grundvertrage mit ihnen entgegen, noch vor des Kaisers Tode in die Negierungsangelegenheiten gemischt und mit Spanien ein Biindniß gegen ihre Freiheit ge- schlossen habe; und schritten zu einer neuen Wahl. Es wurden katholischer Seits der Herzog von Sa- voyen und der von Baiern, protestantischer Seits der Churfürst von Sachsen und Friedrich V von der Pfalz vorgeschlagen. Letzterer erhielt die Stirn- men, weil er ein Schwiegersohn König Jakobs l von England war, von dem man Hülfe hoffte, und selbst als entschlossen , großsinnig und frei- gebig galt. -Friedrich wurde von Sachsen, Baiern und selbst von seinem Schwiegervater vor der Annahme einer so gefährlichen Krone gewarnt; allein sein Hofprediger Scultetus und seine Ge- mahlin, die als Königstochter auch eine königliche Krone zu tragen begehrte, redeten desto eifriger

9. Abth. 1 - S. 138

1818 - Elberfeld : Büschler
i33 Vi. Ztr. Karl Vbiszum westph.fried. i52o-i6/,8 zu. Friedrich folgte ihnen, nahm die Königs- würde in Böhmen an, und wurde den 25. Oktober i6iq gekrönt. Er hielt es für feine Pflicht, wie er felbfl sagt, feine Glaubensgenossen, die ihst be- rufen, nicht zu verlassen. Hätte er Geistesgröße genug gehabt, das Werk glücklich durchzuführen, so würde die Geschichte ihn unter die kühnen Män- ner zählen, welche ein großes Unternehmen, im Vertrauen auf die innere Kraft, wagen durften. Aber das Geschick hat gegen ihn gerichtet, und er selbst hat im Unglück die Stärke und Besonnen-- heit nicht bewiesen, die dein geziemte, der eine gefahrvolle Krone anzunehmen sich entschloß. Ferdinand dagegen begab sich auf seiner Rück- reise von Frankfurth nach München, zu dem Her- zoge von Baiern, und schloß mit ihm das wich- tige Bündniß, welches ihm damahls Böhmen gerettethat. Sie waren beide Jugendfreunde, und die Union hatte den Herzog durch viele unvorsich« rige Schritte gereizt. Maximilian übernahm den Oberbefehl über das katholische Vertheidigungswe- sen, und bedang sich vom Hause Oestreich den Er- satz aller Unkosten und Verluste, selbst, wenn es seyn müsse, durch Abtretung östreichscher Länder aus. Auch mit Spanien gelang es dem Kaiser, ein Bundniß abzuschließen, und der spanische Feld- herr Spinola erhielt Befehl, von den Nreoer- landen aus in die pfälzischen Länder einzufallen. Ferner veranstaltete der Churfürst von Mayuz eine Zusammenkunft zu Muhlhausen inrt .dem Churfürsten Johann Georg Ii von Sachsen und gewann ihn, nebst denen, von Köln und Trier, zu dem Entschlüsse, dem Kaiser alle mögliche Hülfe zu leisten, um sein Königreich und das kaiserliche Ansehn zu erhalten. Dem neuen böhmischen Köni-ge blieb nun, außer seinen Unterthanen, keine Hülfe, als der der Union, und sie sowohl, wie die Lige, rüstete sich. Ganz Teutschland glich einem Werbeplatze. Aller Augen waren auf den schwäbischen Kreis ge- richtet, wo die beiden Heere Zusammentreffen muß-

10. Abth. 1 - S. 140

1818 - Elberfeld : Büschler
‘4° Vi. Ztr. Karl V biszum wcstph.fried. 1520-1648 Niger als einer Stunde war das Schicksal Böh- mens entschieden/ Friedrichs Heer geschlafen / und alles Geschütz/ nebst 10c» Fahnen von den Feinden erobert. Friedrich selbst hatte die Schlacht nur aus der Ferne/ von den Wällen der Stadt/ mit angesehen/ und verlor mit ihrem Verluste sogleich alle Entschlossenheit. Gegen den Rath kühnerer Freunde entfloh er in der folgenden Nacht mit dem Grafen von Thurn und einigen andern aus Prag nach Schlesien; konnte sich auch hier nicht zu bleiben entschließen / um seine Freunde zu sam- meln/ sondern floh weiter/ nach Holland/ und lebte dort/ ohne Länder und ohne innern Muth/ auf Kosten fernes Schwiegervaters/ des englischen Königs. Der Kaiser aber erließ gegen ihn die Achtserklarung, wodurch ihm alle seine Länder abgesprochen wurden. Prag eraab sich sogleich; ganz Böhmen außer Pilsen/ welches Ernst von Mansfeld kühn besetzt hielt/ folgte dem Beispiel; die pfälzischen Länder wurden durch die Spanier unter Sprnola be- setzt/ und die Union löste sich/ aus Furcht vor ihrer Nähe/ 1621 ganz auf. Sie hat ein gleich unrühmliches Ende genommen/ als der schmalkal- dische Bund / und beide sind/ gleichfalls durch über- einstimmendes Schicksal/ von den Niederlanden aus zerstört worden; denn erst durch die niederlän- dischen Truppen wurde ehemals Karl V der Sieger. *) Schmerzhaft für Böhmen war die Strafe/ welche der Kaiser an dem Lande übte. Drei Mo- nate lang geschah nichts; dann/ plötzlich/ da vrele der Geflohenen zurückgekehrt waren/ wurden an Einem Tage/ und in Einer Stunde/ 48 der An- führer der protestantischen Parther gefangen ge- kommen / und nach vorgenommener Untersuchung 27 von ihne» zum Tode verurtheilt/ drei vom Herrenstande / sieben voiri Ritterstarrde, die übrigen aus den Bürgern. Das Vermögen der Hingerich- teten wurde eingezogen/ so wie auch dasjenige der *) Ein Issinf für das nördliche Teutschland/ wo seine schwache Seite sich sinder.
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